Freitag, 12. Dezember 2014

Matrix

Im Vorfeld meiner Häkelforschung war ich auf der Suche nach witterungsbeständigem Abfallmaterial, das sich verhäkeln läßt.
Mein erster Anruf war bei einer Entsorgungs- und Recyclingfirma mit der Frage was so an bandartigem Material in ihren Containern lande. Die haben mich dann an einen Großkunden aus der Industrie verwiesen, bei dem schwarze Gummischnüre als Müll anfallen.
Bei meinem zweiten Telefonat bin ich bei der Öffentlichkeitsarbeit der Firma Saargummi gelandet die mir direkt drei Müll-/Gummischnurproben zugeschickt hat.
Seither wird für mich Gummiprofil gesammelt, das als Abfall bei der Produktion von Autotürdichtungen entsteht.
Die Werksbesichtigung habe ich selbstverständlich schon gemacht. Man weiß ja gerne wo sein Material herkommt.
Die Grundstruktur ist ein Häkelquadrat aus Gummischnur 30 x 30 cm groß. Es wurde jeweil an sechs Punkten verschieden gedehnt.









7-teilige Arbeit aus gehäkeltem Gummiprofil. jeweils 80 x 80 cm groß.

Montag, 17. November 2014

Stickgrafik im Städel

Die grafische Sammlung des Städel Museums in Frankfurt am Main, hat diese fünf Stickgrafiken erworben,
die diesen Sommer auf der Insel Thassos, in Griechenland, entstanden sind.
(Format 21 x 30 cm bzw. 30 x 21 cm, Wollfaden auf Papier)



Freitag, 7. November 2014

Ausstellungskatalog "Häkellabor"

                                               Jetzt
















Zu der Ausstellung "Häkellabor", die gerade im Museum Tuch + Technik in Neumünster läuft, und die ab 21. Februar im Tuchmachermuseum in Bramsche zu sehen ist, ist ein Ausstellungskatalog erschienen!
Es sind  28 Objekte und Grafiken von mir darin zu sehen. Außerdem gibt es Texte der zwei Museumsdirektorinnen, einen kunsthistorischen Text und ein Interview mit mir zu lesen.

Dienstag, 21. Oktober 2014

Da vergeht Dir Hören und Sehen


Drum komm nach Neumünster ins 

Museum Tuch + Technik 

und guck Dir meine Ausstellung "Häkellabor" an!

http://www.tuch-und-technik.de
31. Oktober 2014 bis 15. Februar 2015
Vernissage am 30. Oktober um 19 Uhr

(Die Arbeit "Hören" ist aus Kassettenband gehäkelt, "Sehen" aus Videotape.)

Sonntag, 12. Oktober 2014

Neue Schrifttype: Krenkel BOLD

Am Anfang war das Wort.
Um neue Erkenntnisse festzuhalten brauchen wir die Schrift.
Häkelkünstler schreiben nur mit Krenkel BOLD!



Dienstag, 7. Oktober 2014

Häkellabor





Ein Interview mit mir für die Monatszeitung
„Dogma & Humor“ im September 2014
anläßlich der Ausstellung "Häkellabor"
im Museum Tuch + Technik http://www.tuch-und-technik.de
in Neumünster

Häkelforschung?

Labor und Häkeln – das passt doch gar nicht zusammen?

Die Kunst lebt von Kontrasten. Und ein Künstler ist ohnehin ein von Neugier Getriebener, der auf der Suche nach Antworten und großen Zusammenhängen ist. Da fühlt er sich bei den Wissenschaftlern im Labor sehr wohl.
Außerdem habe ich tatsächlich viele Arbeiten, die in kleinen Versuchsreihen aufgebaut sind. Was passiert zum Beispiel, wenn ich einen Kiefernzapfen in verschiedenen Häkelmustern und aus verschiedenen Materialien häkle? Was passiert, wenn ich ein immer gleich gehäkeltes Gummiquadrat verschieden dehne? Und was ergeben sich für Wettersituationen, wenn ich gehäkelte Wolken als Druckstock nutze und immer anders neben- und übereinander drucke?
Das Resultat sind Serien und Gegenüberstellungen, die wie Individuen in der Gruppe kommunizieren.

Was erforschen Sie da eigentlich?

Ach, das ist ganz einfach. Ich suche die Faustsche Urformel. Ich will die Welt verstehen.
Vielleicht schaffe ich es nebenbei ja auch noch Gold herzustellen.

Und an welchen Materialien forschen Sie im Moment?

Meine Forschungsprojekte zur Zeit sind vor allem Witterungsbeständigkeit, Elastizität, Wiederverwertbarkeit und Alltag.
Das heißt, mein Arbeitsmaterial besteht aus verschiedenen Absperrbändern, Plastiktüten, Müllsäcken, Draht, Gummiprofil und natürlich Wollresten in verschiedensten Qualitäten.

Woher stammen alle Ihre Materialien?

Besonders gerne benutze ich Materialien, die sonst keiner haben will.
So sind z.B. sehr viele Spulen von feinem Kupferdraht, den man zum Wickeln elektrischer Widerstände benutzt, beim Entrümpeln im Keller von Freunden aufgetaucht. Der Großvater war Elektroingenieur und Sammler.
Die Quelle des Polizeiabsperrbandes kann ich nicht nennen (gute Polizeikontakte!). Ich hab versprochen nur damit zu häkeln und nicht abzusperren.
Das Gummiprofil entsteht als Produktionsabfall bei der Herstellung von Autotürdichtungen (danke Saargummi!).
Und die ganzen Wollreste - die stammen hauptsächlich aus Nachlässen und erzählen allein dadurch schon Geschichten.
Der Grundgedanke ist: Alles, was lang und fadenartig ist, und sich nicht zu sehr wehrt, kann von mir verhäkelt werden.

Was machen Sie, wenn einmal ein Experiment fehlschlägt?

Aufziehen und von vorne beginnen. Ich hebe alle physikalischen Gesetzmäßigkeiten von Raum und Zeit auf.
Manche Lösungen sind das Ergebnis endloser Versuche. Manchmal aber küsst mich die Muse und es klappt auf Anhieb.

Besteht in Ihrem Häkellabor Explosionsgefahr?

Es ist natürlich oft sehr kritisch, ob das, was ich im Kopf habe, auch am Ende dem Ergebnis entspricht.
Deshalb droht mir manchmal der Kopf zu platzen, aber bisher sind weder Menschen noch Tiere zu Schaden gekommen.

Arbeiten Sie unter strengen Laborbedingungen? Und inwiefern sind Ihre Forschungsergebnisse in der realen Welt gültig?

Also, mein Labor ist nur in den ganz heißen Arbeitsphasen hermetisch von der Außenwelt abgeschlossen. Sonst öffne ich es gerne dem Leben und der Außenwelt. Das heißt, ich freue mich immer über Besuche und Bewegung, die neuen Schwung bringen. Gerade damit die Welt außerhalb meines Elfenbeinturmes auch Einfluss nehmen kann.
Auch meine Katzen helfen mir, und die halten sich nicht an die Laborhygiene.
Das heißt, die idealisierte Vorstellung des Künstlers, der Tag und Nacht seinen kreativen Impulsen in Ruhe und Abgeschiedenheit nachgehen kann, existiert nur in der Fantasie. Ich stehe mitten im Leben. Und das ist auch gut so.

Kann ein wissenschaftlicher Laie Ihren Versuchen folgen?

Wenn er neugierig ist und sich auf die Versuchsaufbauten einlässt. Ich will nur den Dingen auf den Grund gehen. Was Künstler und Wissenschaftler gemeinsam haben, ist der Blick auf einen kleinen Ausschnitt der Welt, den sie exemplarisch hervorheben und betrachten.
Meine Versuchsreihe unterliegt einer inneren Ordnung. Jedes Exponat ist einem Element (Erde, Feuer, Wasser, Luft) zugeordnet. Ich beginne mit der Schrift zur Aufzeichnung aller Erkenntnisse. Dann kommen Ordnung, Struktur und Wahrnehmung. Der Natur und ihrer Schönheit widme ich danach einige Arbeiten, bis leider durch die verbotene Frucht der Verfallsprozess einsetzt. Danach herrscht Unordnung und Zerstörung.
Aber dann beginnt erst die wirkliche Reise.

Sie machen jetzt seit 25 Jahren weiche Skulpturen. Wo sehen Sie den Unterschied zwischen Handarbeit und Kunst?

Handarbeit erfüllt einen Zweck. Entweder einen konkreten Nutzen oder zumindest einen dekorativen Wert. Die Kunst ist frei! Sie muss überhaupt keinen Zweck erfüllen - sie kann sogar hässlich und abstoßend sein. Sie hat einen ideellen Mehrwert und öffnet den Blick und den Geist.
Die Häkelkunst im ganz Speziellen hat noch zusätzlich die Tradition, Geschichte und Assoziationen der Handarbeit im Gepäck. Ich bin mir bewusst, dass Topflappen eine andere Geschichte in sich tragen, als z.B. ein Renaissancegemälde. Darüber hinaus ist die Häkelkunst eine weiche Variation der Bildhauerei. Sie ist haptisch erfühlbar. Nicht ohne Grund braucht es im Häkellabor speziell geschultes Aufsichtspersonal, wegen der hohen Fummelgefahr.

Was sehen Sie als den roten Faden in Ihrem Gesamtwerk?

Tatsächlich ist es mir in diesem Jahr zum ersten Mal passiert, dass ich auf mein Werk zurückschaue. Bisher war ich wohl eher damit beschäftigt voranzuhäkeln.
Im Rückblick wird deutlich, dass bestimmte Formensprachen und Themen immer wieder auftauchen.
Der Alltag ist und bleibt ein großes Rätsel für mich. Einerseits ihn durchzustehen, aber andererseits auch seine Geheimnisse und seinen Zauber zu sehen, zu verstehen und mich darüber zu erheben. Das kann die einfache Faszination von Alltagsgegenständen in ungewohntem Kontext oder Material sein.
Zunehmend kommt die Bewunderung für die Schöpfung im Allgemeinen, und die Natur im Besonderen dazu. Hat wahrscheinlich was mit dem Älterwerden zu tun.


Dienstag, 30. September 2014

Aktiv in der Häkelforschung

Als Künstlerin sitze ich in meinem Turm, betrachte die Welt und überlege mir, was sich lohnt näher betrachtet und erforscht zu werden.
Nehmen wir uns doch mal die Kiefernzapfen vor.
Angenommen wir haben immer die gleiche Maschenanzahl, nehmen aber unterschiedliches Material und unterschiedlich dicke Häkelnadeln für die Ausführung.
Das ist die Ausgangssituation meines Versuches.
Und hier ist das Ergebnis:











das ist der kleinste Zapfen aus Kupferfaden, 5 x 5 x 9 cm



Mittwoch, 17. September 2014

Durchblick

am Tag der Bildenden Kunst

Am Sonntag, den 28. September von 11 bis 18 Uhr kann man einen Einblick in meine aktuelle Kunstproduktion bekommen.
Mein Gartenatelier in Köllerbach ist für alle interessierten Besucher geöffnet!


Die aus Videotape gehäkelte Arbeit heißt "Sehen"!

Freitag, 5. September 2014

Wasser in Wetzlar

Das wandernde Altartuch ist wieder unterwegs. 

Vom 14. bis zum 20. September ist es in der Gnadenkirche und vom 21. bis zum 28. September in der Kreuzkirche in Wetzlar zu sehen.


Das Wasser fließt inzwischen über eine Länge von fast 6 Metern. Natürlich wird sowohl für die Gnadenkirche, als auch für die Kreuzkirche, noch ein Stück angehäkelt werden.
Das Wasser ist nie dasselbe.





Donnerstag, 28. August 2014

Sticken im Sommer

Die letzten 3 Wochen habe ich in Griechenland mit Sticken verbracht!
Noch ist nicht alles fertig und vorzeigbar. Darum hier ein paar Stickereien aus dem letzten Sommer:

Kupferdraht, 20 x 20 cm

Kupferdraht, 20 x 20 cm

Wollfaden, 70 x 70 cm

Mittwoch, 30. Juli 2014

Versuchsaufbau ZEIT























Eine alte Arbeit aus dem Jahr 2003, neu arrangiert.
Sie heißt: "Wettrennen - Blau gewinnt".
Vergangenheit (= Häkelstück), Gegenwart (= die Stelle an der gerade gearbeitet wird) und Zukunft (= Knäuel).
Wer hat wirklich gewonnen? Der Fleißige, bei dem schon eine lange Häkelei entstanden ist, oder der mit dem größten Wollknäuel, der noch viel häkeln darf?
Ein Thema, das mich, die ich in der Branche der Langsamkeit arbeite, sehr beschäftigt und manchmal quält. Seit 25 Jahren häkle ich meine Kunst, ein Zeitpunkt, an dem man schon auf ein größeres Häkelstück zurückschauen kann, und noch immer habe ich keine Methode gefunden schneller zu häkeln.
Auch diese Arbeit wird im Häkellabor in Neumünster (31. Oktober 2014 bis 15. Februar 2015)zu sehen sein.
Außerdem wird ein Ausstellungskatalog, der die Forschung dokumentiert, erscheinen.


Donnerstag, 17. Juli 2014

Frühling & Herbst


Alt & Jung

Frisch & Vertrocknet

Ab 31. Oktober findet im Museum für Tuch und Technik in Neumünster meine nächste Ausstellung mit dem Titel "Häkellabor" statt!
Weiterhin werde ich in geheimen Versuchen die Grenzen von Raum, Zeit und Materie häkelnd erarbeiten.
Einige meiner neuen Versuchsaufbauten werden zu sehen sein. 
So wie meine "Blätter" im Wandel der Zeit.

Baumwolle und Draht, ca. 20 x 30 x 2 cm

Wolle, ca. 20 x 30 x 4 cm


Samstag, 5. Juli 2014

Ich arbeite in der Häkelforschung!


Was kann man alles häkeln? Welches Material läßt sich alles verhäkeln? Wie betrachtet die Häkelkünstlerin die Welt?

Montag, 16. Juni 2014

Häkelkosmos

Vom Korallenriff zum schwarzen Loch

Eine Ausstellung im Deutschen Textilmuseum Krefeld vom 22. Juni bis 14. Dezember.
Gezeigt  werden gehäkelte Naturphänomene verschiedener Künstler.
Ich lasse Gras wachsen, 5 Giftpilze wuchern, erforsche Kerne, Kernspaltung und schwarze Löcher und bevölkere die Außenwand mit Gewächsen.

Der Aufbau von Schmarotzerpflanzen an der Außenfassade des Museums unter Hilfe der historischen Feuerwehr Krefeld-Linn.



Dienstag, 3. Juni 2014

Verbotene Frucht

Neues aus der Absperrbandserie:

verhäkeltes Polizeiabsperrband, 50 x 50 x 50 cm















Neben dem Apfel aus dem Paradies gibt es auch noch einen anderen Kontext von verbotenen Früchten: Bei der Polizei sind Beweismittel, die illegal sichergestellt wurden, nicht juristisch verwertbar. Man nennt sie verbotene Früchte.

Montag, 12. Mai 2014

Das Gras wächst














Diese Arbeit aus dem Jahr 2001, aus dem Besitz des Sammlers Thomas Kypta, wurde gerade bei "Kunst Privat" gezeigt;
hessische Unternehmen haben ihre Türen geöffnet und ihre Kunstsammlungen präsentiert.
Diese Arbeit wird, zusammen mit anderen, ab 22. Juni im Deutschen Textilmuseum in Krefeld zu sehen sein.

Donnerstag, 8. Mai 2014

Textile Kunst im Freien


Mit den Schmarotzern und den Giftpilzen habe ich begonnen Kunst für den Außenraum zu häkeln.
Absichtlich habe ich Material gesucht, dem Motten, Wind und Wetter nichts anhaben können (Wie lange braucht Plastik um zu verrotten?).
Dabei habe ich ganz vergessen, dass ich schon 2009 eine Arbeit aus reiner Schurwolle im südlichen Luxembourg, in einer Felswand der "Terre Rouge" installiert habe.
Kürzlich war ich nochmal da, gucken ob es die Arbeit überhaupt noch gibt und ob Witterung und Vandalismus die Arbeit verschont haben.
Und siehe da, auch reine Schurwolle hat der Zeit getrotzt:




Freitag, 2. Mai 2014

Der 3. Schmarotzer

Es wachsen drei Schmarotzerpflanzen auf den Rotbuchen des botanischen Gartens in Berlin!
Bisher habe ich die dritte Sorte vernachlässigt und hier noch nicht gezeigt.
Aber da ist sie:


in Berlin

dieselbe Sorte im Saarland