Im Vorfeld meiner Häkelforschung war ich auf der Suche nach witterungsbeständigem Abfallmaterial, das sich verhäkeln läßt.
Mein erster Anruf war bei einer Entsorgungs- und Recyclingfirma mit der Frage was so an bandartigem Material in ihren Containern lande. Die haben mich dann an einen Großkunden aus der Industrie verwiesen, bei dem schwarze Gummischnüre als Müll anfallen.
Bei meinem zweiten Telefonat bin ich bei der Öffentlichkeitsarbeit der Firma Saargummi gelandet die mir direkt drei Müll-/Gummischnurproben zugeschickt hat.
Seither wird für mich Gummiprofil gesammelt, das als Abfall bei der Produktion von Autotürdichtungen entsteht.
Die Werksbesichtigung habe ich selbstverständlich schon gemacht. Man weiß ja gerne wo sein Material herkommt.
Die Grundstruktur ist ein Häkelquadrat aus Gummischnur 30 x 30 cm groß. Es wurde jeweil an sechs Punkten verschieden gedehnt.
7-teilige Arbeit aus gehäkeltem Gummiprofil. jeweils 80 x 80 cm groß.
Freitag, 12. Dezember 2014
Montag, 17. November 2014
Stickgrafik im Städel
Die grafische Sammlung des Städel Museums in Frankfurt am Main, hat diese fünf Stickgrafiken erworben,
die diesen Sommer auf der Insel Thassos, in Griechenland, entstanden sind.
(Format 21 x 30 cm bzw. 30 x 21 cm, Wollfaden auf Papier)
die diesen Sommer auf der Insel Thassos, in Griechenland, entstanden sind.
(Format 21 x 30 cm bzw. 30 x 21 cm, Wollfaden auf Papier)
Freitag, 7. November 2014
Ausstellungskatalog "Häkellabor"
Jetzt
Zu der Ausstellung "Häkellabor", die gerade im Museum Tuch + Technik in Neumünster läuft, und die ab 21. Februar im Tuchmachermuseum in Bramsche zu sehen ist, ist ein Ausstellungskatalog erschienen!
Es sind 28 Objekte und Grafiken von mir darin zu sehen. Außerdem gibt es Texte der zwei Museumsdirektorinnen, einen kunsthistorischen Text und ein Interview mit mir zu lesen.
Dienstag, 21. Oktober 2014
Da vergeht Dir Hören und Sehen
Drum komm nach Neumünster ins
Museum Tuch + Technik
und guck Dir meine Ausstellung "Häkellabor" an!
http://www.tuch-und-technik.de31. Oktober 2014 bis 15. Februar 2015
Vernissage am 30. Oktober um 19 Uhr
(Die Arbeit "Hören" ist aus Kassettenband gehäkelt, "Sehen" aus Videotape.)
Sonntag, 12. Oktober 2014
Neue Schrifttype: Krenkel BOLD
Am Anfang war das Wort.
Um neue Erkenntnisse festzuhalten brauchen wir die Schrift.
Häkelkünstler schreiben nur mit Krenkel BOLD!
Um neue Erkenntnisse festzuhalten brauchen wir die Schrift.
Häkelkünstler schreiben nur mit Krenkel BOLD!
Dienstag, 7. Oktober 2014
Häkellabor
Ein Interview mit mir für die Monatszeitung
„Dogma & Humor“ im September 2014
anläßlich der Ausstellung "Häkellabor"
im Museum Tuch + Technik http://www.tuch-und-technik.de
in Neumünster
anläßlich der Ausstellung "Häkellabor"
im Museum Tuch + Technik http://www.tuch-und-technik.de
in Neumünster
Häkelforschung?
Labor und
Häkeln – das passt doch gar nicht zusammen?
Die Kunst lebt von Kontrasten. Und ein Künstler ist ohnehin ein von Neugier Getriebener, der auf der Suche nach Antworten und großen Zusammenhängen ist. Da fühlt er sich bei den Wissenschaftlern im Labor sehr wohl.
Außerdem habe ich
tatsächlich viele Arbeiten, die in kleinen Versuchsreihen aufgebaut sind. Was
passiert zum Beispiel, wenn ich einen Kiefernzapfen in verschiedenen
Häkelmustern und aus verschiedenen Materialien häkle? Was passiert, wenn ich
ein immer gleich gehäkeltes Gummiquadrat verschieden dehne? Und was ergeben
sich für Wettersituationen, wenn ich gehäkelte Wolken als Druckstock nutze und
immer anders neben- und übereinander drucke?
Das Resultat sind
Serien und Gegenüberstellungen, die wie Individuen in der Gruppe kommunizieren.
Was erforschen Sie da eigentlich?
Ach, das ist ganz
einfach. Ich suche die Faustsche Urformel. Ich will die Welt verstehen.
Vielleicht schaffe ich
es nebenbei ja auch noch Gold herzustellen.
Und an welchen Materialien forschen Sie im Moment?
Meine
Forschungsprojekte zur Zeit sind vor allem Witterungsbeständigkeit,
Elastizität, Wiederverwertbarkeit und Alltag.
Das heißt, mein
Arbeitsmaterial besteht aus verschiedenen Absperrbändern, Plastiktüten,
Müllsäcken, Draht, Gummiprofil und natürlich Wollresten in verschiedensten
Qualitäten.
Woher stammen alle Ihre Materialien?
Besonders gerne
benutze ich Materialien, die sonst keiner haben will.
So sind z.B. sehr
viele Spulen von feinem Kupferdraht, den man zum Wickeln elektrischer
Widerstände benutzt, beim Entrümpeln im Keller von Freunden aufgetaucht. Der Großvater
war Elektroingenieur und Sammler.
Die Quelle des Polizeiabsperrbandes
kann ich nicht nennen (gute Polizeikontakte!). Ich hab versprochen nur damit zu
häkeln und nicht abzusperren.
Das Gummiprofil entsteht
als Produktionsabfall bei der Herstellung von Autotürdichtungen (danke
Saargummi!).
Und die ganzen Wollreste
- die stammen hauptsächlich aus Nachlässen und erzählen allein dadurch schon Geschichten.
Der Grundgedanke ist:
Alles, was lang und fadenartig ist, und sich nicht zu sehr wehrt, kann von mir verhäkelt
werden.
Was machen Sie, wenn einmal ein Experiment fehlschlägt?
Aufziehen und von
vorne beginnen. Ich hebe alle physikalischen Gesetzmäßigkeiten von Raum und
Zeit auf.
Manche Lösungen sind
das Ergebnis endloser Versuche. Manchmal aber küsst mich die Muse und es klappt
auf Anhieb.
Besteht in Ihrem Häkellabor Explosionsgefahr?
Es ist natürlich oft
sehr kritisch, ob das, was ich im Kopf habe, auch am Ende dem Ergebnis
entspricht.
Deshalb droht mir
manchmal der Kopf zu platzen, aber bisher sind weder Menschen noch Tiere zu
Schaden gekommen.
Arbeiten Sie unter strengen Laborbedingungen? Und inwiefern
sind Ihre Forschungsergebnisse in der realen Welt gültig?
Also, mein Labor ist
nur in den ganz heißen Arbeitsphasen hermetisch von der Außenwelt
abgeschlossen. Sonst öffne ich es gerne dem Leben und der Außenwelt. Das heißt,
ich freue mich immer über Besuche und Bewegung, die neuen Schwung bringen. Gerade
damit die Welt außerhalb meines Elfenbeinturmes auch Einfluss nehmen kann.
Auch meine Katzen
helfen mir, und die halten sich nicht an die Laborhygiene.
Das heißt, die
idealisierte Vorstellung des Künstlers, der Tag und Nacht seinen kreativen
Impulsen in Ruhe und Abgeschiedenheit nachgehen kann, existiert nur in der
Fantasie. Ich stehe mitten im Leben. Und das ist auch gut so.
Kann ein wissenschaftlicher Laie Ihren Versuchen folgen?
Wenn er neugierig ist
und sich auf die Versuchsaufbauten einlässt. Ich will nur den Dingen auf den
Grund gehen. Was Künstler und Wissenschaftler gemeinsam haben, ist der Blick
auf einen kleinen Ausschnitt der Welt, den sie exemplarisch hervorheben und
betrachten.
Meine Versuchsreihe
unterliegt einer inneren Ordnung. Jedes Exponat ist
einem Element (Erde, Feuer, Wasser, Luft) zugeordnet. Ich beginne mit der
Schrift zur Aufzeichnung aller Erkenntnisse. Dann kommen Ordnung, Struktur und Wahrnehmung.
Der Natur und ihrer Schönheit widme ich danach einige Arbeiten, bis leider durch
die verbotene Frucht der Verfallsprozess einsetzt. Danach herrscht Unordnung
und Zerstörung.
Aber dann beginnt erst
die wirkliche Reise.
Sie machen jetzt seit 25 Jahren weiche Skulpturen. Wo sehen
Sie den Unterschied zwischen Handarbeit und Kunst?
Handarbeit erfüllt
einen Zweck. Entweder einen konkreten Nutzen oder zumindest einen dekorativen
Wert. Die Kunst ist frei! Sie muss überhaupt keinen Zweck erfüllen - sie kann
sogar hässlich und abstoßend sein. Sie hat einen ideellen Mehrwert und öffnet
den Blick und den Geist.
Die Häkelkunst im ganz
Speziellen hat noch zusätzlich die Tradition, Geschichte und Assoziationen der
Handarbeit im Gepäck. Ich bin mir bewusst, dass Topflappen eine andere
Geschichte in sich tragen, als z.B. ein Renaissancegemälde. Darüber hinaus ist die
Häkelkunst eine weiche Variation der Bildhauerei. Sie ist haptisch erfühlbar.
Nicht ohne Grund braucht es im Häkellabor speziell geschultes
Aufsichtspersonal, wegen der hohen Fummelgefahr.
Was sehen Sie als den roten Faden in Ihrem Gesamtwerk?
Tatsächlich ist es mir
in diesem Jahr zum ersten Mal passiert, dass ich auf mein Werk zurückschaue.
Bisher war ich wohl eher damit beschäftigt voranzuhäkeln.
Im Rückblick wird
deutlich, dass bestimmte Formensprachen und Themen immer wieder auftauchen.
Der Alltag ist und
bleibt ein großes Rätsel für mich. Einerseits ihn durchzustehen, aber
andererseits auch seine Geheimnisse und seinen Zauber zu sehen, zu verstehen
und mich darüber zu erheben. Das kann die einfache Faszination von
Alltagsgegenständen in ungewohntem Kontext oder Material sein.
Zunehmend kommt die
Bewunderung für die Schöpfung im Allgemeinen, und die Natur im Besonderen dazu.
Hat wahrscheinlich was mit dem Älterwerden zu tun.
Dienstag, 30. September 2014
Aktiv in der Häkelforschung
Als Künstlerin sitze ich in meinem Turm, betrachte die Welt und überlege mir, was sich lohnt näher betrachtet und erforscht zu werden.
Nehmen wir uns doch mal die Kiefernzapfen vor.
Angenommen wir haben immer die gleiche Maschenanzahl, nehmen aber unterschiedliches Material und unterschiedlich dicke Häkelnadeln für die Ausführung.
Das ist die Ausgangssituation meines Versuches.
Und hier ist das Ergebnis:
Nehmen wir uns doch mal die Kiefernzapfen vor.
Angenommen wir haben immer die gleiche Maschenanzahl, nehmen aber unterschiedliches Material und unterschiedlich dicke Häkelnadeln für die Ausführung.
Das ist die Ausgangssituation meines Versuches.
Und hier ist das Ergebnis:
das ist der kleinste Zapfen aus Kupferfaden, 5 x 5 x 9 cm |
Mittwoch, 17. September 2014
Durchblick
Freitag, 5. September 2014
Wasser in Wetzlar
Das wandernde Altartuch ist wieder unterwegs.
Vom 14. bis zum 20. September ist es in der Gnadenkirche und vom 21. bis zum 28. September in der Kreuzkirche in Wetzlar zu sehen.Das Wasser fließt inzwischen über eine Länge von fast 6 Metern. Natürlich wird sowohl für die Gnadenkirche, als auch für die Kreuzkirche, noch ein Stück angehäkelt werden.
Das Wasser ist nie dasselbe.
Donnerstag, 28. August 2014
Sticken im Sommer
Mittwoch, 30. Juli 2014
Versuchsaufbau ZEIT
Eine alte Arbeit aus dem Jahr 2003, neu arrangiert.
Sie heißt: "Wettrennen - Blau gewinnt".
Vergangenheit (= Häkelstück), Gegenwart (= die Stelle an der gerade gearbeitet wird) und Zukunft (= Knäuel).
Wer hat wirklich gewonnen? Der Fleißige, bei dem schon eine lange Häkelei entstanden ist, oder der mit dem größten Wollknäuel, der noch viel häkeln darf?
Ein Thema, das mich, die ich in der Branche der Langsamkeit arbeite, sehr beschäftigt und manchmal quält. Seit 25 Jahren häkle ich meine Kunst, ein Zeitpunkt, an dem man schon auf ein größeres Häkelstück zurückschauen kann, und noch immer habe ich keine Methode gefunden schneller zu häkeln.
Auch diese Arbeit wird im Häkellabor in Neumünster (31. Oktober 2014 bis 15. Februar 2015)zu sehen sein.
Außerdem wird ein Ausstellungskatalog, der die Forschung dokumentiert, erscheinen.
Donnerstag, 17. Juli 2014
Frühling & Herbst
Alt & Jung
Frisch & Vertrocknet
Ab 31. Oktober findet im Museum für Tuch und Technik in Neumünster meine nächste Ausstellung mit dem Titel "Häkellabor" statt!
Weiterhin werde ich in geheimen Versuchen die Grenzen von Raum, Zeit und Materie häkelnd erarbeiten.
Einige meiner neuen Versuchsaufbauten werden zu sehen sein.
So wie meine "Blätter" im Wandel der Zeit.
Baumwolle und Draht, ca. 20 x 30 x 2 cm |
Wolle, ca. 20 x 30 x 4 cm |
Samstag, 5. Juli 2014
Ich arbeite in der Häkelforschung!
Was kann man alles häkeln? Welches Material läßt sich alles verhäkeln? Wie betrachtet die Häkelkünstlerin die Welt?
Montag, 30. Juni 2014
Montag, 16. Juni 2014
Häkelkosmos
Vom Korallenriff zum schwarzen Loch
Eine Ausstellung im Deutschen Textilmuseum Krefeld vom 22. Juni bis 14. Dezember.Gezeigt werden gehäkelte Naturphänomene verschiedener Künstler.
Ich lasse Gras wachsen, 5 Giftpilze wuchern, erforsche Kerne, Kernspaltung und schwarze Löcher und bevölkere die Außenwand mit Gewächsen.
Der Aufbau von Schmarotzerpflanzen an der Außenfassade des Museums unter Hilfe der historischen Feuerwehr Krefeld-Linn.
Dienstag, 3. Juni 2014
Verbotene Frucht
Neues aus der Absperrbandserie:
Neben dem Apfel aus dem Paradies gibt es auch noch einen anderen Kontext von verbotenen Früchten: Bei der Polizei sind Beweismittel, die illegal sichergestellt wurden, nicht juristisch verwertbar. Man nennt sie verbotene Früchte.
verhäkeltes Polizeiabsperrband, 50 x 50 x 50 cm |
Neben dem Apfel aus dem Paradies gibt es auch noch einen anderen Kontext von verbotenen Früchten: Bei der Polizei sind Beweismittel, die illegal sichergestellt wurden, nicht juristisch verwertbar. Man nennt sie verbotene Früchte.
Montag, 12. Mai 2014
Das Gras wächst
Diese Arbeit aus dem Jahr 2001, aus dem Besitz des Sammlers Thomas Kypta, wurde gerade bei "Kunst Privat" gezeigt;
hessische Unternehmen haben ihre Türen geöffnet und ihre Kunstsammlungen präsentiert.
Diese Arbeit wird, zusammen mit anderen, ab 22. Juni im Deutschen Textilmuseum in Krefeld zu sehen sein.
Donnerstag, 8. Mai 2014
Textile Kunst im Freien
Mit den Schmarotzern und den Giftpilzen habe ich begonnen Kunst für den Außenraum zu häkeln.
Absichtlich habe ich Material gesucht, dem Motten, Wind und Wetter nichts anhaben können (Wie lange braucht Plastik um zu verrotten?).
Dabei habe ich ganz vergessen, dass ich schon 2009 eine Arbeit aus reiner Schurwolle im südlichen Luxembourg, in einer Felswand der "Terre Rouge" installiert habe.
Kürzlich war ich nochmal da, gucken ob es die Arbeit überhaupt noch gibt und ob Witterung und Vandalismus die Arbeit verschont haben.
Und siehe da, auch reine Schurwolle hat der Zeit getrotzt:
Freitag, 2. Mai 2014
Der 3. Schmarotzer
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